Bensheimer beendet 49. Auflage des legendären Nürburgring-Rennens auf dem Podest
NÜRBURG. Das 24-Stunden-Rennen 2021 am Nürburgring geht in diesem Jahr als kürzestes Rennen aller Zeiten in die Geschichte ein. Nach insgesamt neuneinhalb Stunden Fahrzeit beendete der 27-jährige Bensheimer Marc Ehret gemeinsam mit seinen Teamkollegen Markus Lungstrass, Guido Naumann und Kai Jordan für das Team Engstler Motorsport den Eifel-Klassiker als Klassensieger. Dass die Vier als Team funktionieren, haben sie bereits im vergangenen Jahr gezeigt. Dann auch 2020 holten sie sich den Klassensieg.
Doch bevor es an den Start der 49. Auflage des 24-Stunden-Rennens ging, musste der neue Rennwagen, ein Hyundai i20 N mit rund 250 PS, für das Rennen abgestimmt werden. „Die Trainings- und Testfahrten liefen gut und wir konnten ein gutes Setup für das Auto rausfahren“, so Marc Ehret. Bei dem Hyundai handelt es sich um ein seriennahes Fahrzeug, bei dem lediglich sicherheitsrelevante Teile wie ein Überrollkäfig, ein Rennsitz, eine Bremsanlage, ein Sportfahrwerk und eine Feuerlöschanlage verbaut sind. „Obwohl das Auto in einem so seriennahen Zustand ist, spürt man genau das Limit. Es liegt sehr gut in den Kurven und man kann einige leistungsstärkere Fahrzeuge hinter sich lassen.“
Schon vor dem eigentlichen Rennstart erwies sich das 24-Stunden-Rennen als echtes Poker-Spiel. Das typische Eifel-Wetter sorgte für Unsicherheiten bei der richtigen Reifenwahl. Denn auf einer Strecke von knapp 25 Kilometern müssen die Fahrer mit fast allen Wetterverhältnisse rechnen. Und so kam es auch. „Schon nach wenigen Rennrunden hat das typische Eifelwetter zugeschlagen. An einigen Teilen der Strecke setzte starker Regen ein. Aquaplaning sorgte teilweise dafür, dass Fahrzeuge verunfallten. Andere Streckenabschnitte blieben trocken.“ Marc Ehret und sein Team hatten Glück. Sie konnten das Rennen ohne Zwischenfall weiterfahren.
Doch auch wenn der Regen nach einiger Zeit nachließ, musste das Rennen kurz vor Mitternacht unterbrochen werden. Starker Nebel machte eine Weiterfahrt unmöglich. „Die Entscheidung von der Rennleitung war richtig. Wir Fahrer und die Streckenposten müssen Sichtkontakt haben. Und da die mehr als 100 Rennfahrzeuge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs sind, müssen wir auch hier eine gute Sicht haben, um rechtzeitig reagieren zu können. Ich fand es allerdings schade, dass nicht gefahren wurde, denn ich fahre gerne in der Nacht“, erklärt der 27-Jährige.
Die Rennleitung war hoffnungsvoll, dass es am frühen Morgen des nächsten Tages weitergehen könne. Allerdings machte der dichte Nebel auch den geplanten Start um 7 Uhr unmöglich. Nach einer 14,5-stündigen Unterbrechung und mehreren Verschiebungen des Neustarts, ging es um 11.45 Uhr für die verbliebenen Autos in die Einführungsrunde des Eifel-Marathons – der ab dann nur noch zu einem Eifel-Sprint reichte. „Wir sind reibungslos durch das Rennen gekommen. Das Team Engstler Motorsport hat einen perfekten Job gemacht und alle Boxenstopps verliefen optimal“, berichtet Marc Ehret, der die letzten beiden Stunden des Rennens fuhr und als erster in seiner Klasse die Zielleine überquerte. „Es war schön, meinen Beitrag zu diesem Erfolg leisten zu können und ich freue mich auf die weiteren Einsätze.“
Für Marc Ehret geht die Rennsaison bereits am 26. Juni weiter. Dann startet er beim 4. Lauf der Nürburgring Langstreckenserie (NLS).